Zeger Reyers (1966, NL) hat sich mit Installationen einen Namen gemacht, für die er Räume mit Pilzen oder Schimmel bewachsen ließ. Natürlichen Prozessen wie essen und gegessen werden, Wachstum, Blüte und Verfall schenkt er besondere Aufmerksamkeit. Er lässt Pilze aus Möbeln und Geräten wachsen und ließ Stühle in der Oosterschelde versenken, um sie von Muscheln überwuchern zu lassen.
Die Arbeiten von Zeger Reyers lassen sich nicht eindeutig interpretieren. Sie haben eine poetische Kraft, die an die Begeisterung erinnert, mit der im Viktorianischen Zeitalter die Natur untersucht wurde. Die Leidenschaft, mit der Reyers Pilze züchtet und dazu Rezepte und eine Menge Wissenswertes sammelt, führt dazu, dass Kunst und Wissenschaft – genau wie im Weltbild des 19. Jahrhunderts – auf eine logische Weise nahtlos ineinander übergehen.
Reyers arbeitet für das Middelheimmuseum an einer Präsentation verschiedener Werke im und um den Braempavillon, bei denen wiederum der Übergang zwischen Entstehen und Verfall im Mittelpunkt steht. Außerdem lässt sich Reyers auf eine Konfrontation mit der biomorphen Architektur des Pavillons und der Formensprache des Architekten Renaat Braem ein, der in diesem Jahr 100. Jahre alt geworden wäre. (www.braem2010.be).
Am 31. Oktober begann im Middelheimmuseum die Ausstellung „Pavillon”. Der niederländische Künstler Zeger Reyers stellte dazu die Jahreszeiten in zwei Installationen im und um den Braempavillon auf den Kopf. Da die Natur sich nicht voraussagen lässt, dauerte es einige Zeit, bevor die Installation die Form erhielt, die der Künstler vor Augen hatte und die Besucher einen weißen Teppich aus Champignons bewundern konnten.