Resident und Gastgeber
Comp.Marius macht seit 1991 Theater und hat sich auf Freilichtvorstellungen spezialisiert. Mit dem Bau eines mobilen Containerarbeitsplatzes möchte die Theatergruppe ihre Arbeit - die hauptsächlich aus Vorstellungen im Freien besteht, die die künstlerische Identität der Gruppe mitbestimmen - erweitern und den gesamten Arbeitsprozess dem Publikum zugänglich machen. Bei der Unterbringung ihres mobilen Arbeitsplatzes arbeitet die Com.Marius mit wechselnden vorübergehenden „Gastgebern” zusammen, die ihnen einen Stellplatz, Wasser, Strom und sanitäre Anlagen zur Verfügung stellen. Der erste dieser Gastgeber ist das Middelheimmuseum.
Das Projekt findet für das Middelheimmuseum im Rahmen einer Untersuchung statt, die sich seit einigen Jahren mit den Berührungspunkten zwischen der Bühnenkunst und der bildenden Kunst befasst. Die Performancekunst hat in den vergangenen Jahren eine ständig wachsende Aufmerksamkeit im Freilichtmuseum erhalten. Diese Tendenz möchte das Museum in Zukunft noch weiter ausbauen. Jüngste Beispiele dafür waren bereits im Programm des Eröffnungswochenendes von Middelheim 2012 zu finden, an dem Künstler wie Roman Signer, Nick Cave, Nick Steur und Maria Hassabi Performances aufführten, und auch die Performances von Erwin Wurm im Brampavillon (2011) fallen unter diese Kategorie. Neben der Residenz der Com.Marius wird untersucht, ob und wie in Zukunft auch eine intensive Zusammenarbeit mit dem Kunstzentrum deSingel entwickelt werden kann.
Das Middelheimmuseum und die Com.Marius denken während der Residenz der Gruppe im Museum gemeinsam über neue Aktivitäten im Freilichtmuseum nach.
Mobiler Containerarbeitsplatz
Aufgrund der Residenz der Com.Marius, die mindestens 1 Jahr und maximal 3 Jahre dauern wird, ist das Middelheimmuseum in der Lage, herauszufinden, wie sich Bühnen- und Performancekunst gegenüber dem Freilichtmuseum verhalten. Die Tatsache, dass die Theatergruppe im Freien arbeitet, macht die Sache noch interessanter.
Der mobile Containerarbeitsplatz besteht aus einem Büro, einem Erzähl- und Leseraum und einer Kantine, die in drei Containern untergebracht sind. Ein vierter (Treppen-)Container verschafft Zutritt und eine hölzerne, keilförmige Tribüne vervollständigt das Ganze. Die Container behalten ihren mobilen Charakter. Es sind demzufolge verschiedene (gestapelte) Aufstellungen möglich, außerdem kann alles innerhalb eines Tages abgebaut werden.
Das Projekt hinterlässt bei seiner Verwirklichung und der täglichen Nutzung nur einen kleinen ökologischen Fußabdruck aufgrund der Wiederverwendung der benutzten Container, der Verwendung von europäischem Holz aus nachhaltig verwalteten Wäldern, der Verwendung einer Flachsisolierung und eines minimalen Energieverbrauchs durch eine minimale Raumnutzung.
Besucherinformationen
Residenz Compagnie Marius
- Standort des mobilen Containerarbeitsplatzes: an der westlichen Seite des Middelheimmuseums, gegenüber „Beam Drop“ von Chris Burden und neben dem Freilichtdepot.
- Comp.Marius residiert mindestens 1 Jahr und maximal 3 Jahre im Middelheimmuseum.