Die Art und Weise wie beide Welten sich gegenseitig anziehen und abstoßen, ist schon auf der Straße sichtbar. Auf der einen Seite findet man die Kunst im öffentlichen Raum. Oft handelt es sich dabei um Werke renommierter Künstler. Es scheint, als hätten sie vor, die Ewigkeit zu überdauern.
In derselben Stadt ist aber für alle, die mit offenen Augen durchs Leben gehen, auch eine ganz andere Art von Kunstwerken zu finden. Dabei handelt es sich um Werke, die auf einmal auftauchen und relativ schnell wieder verschwinden, Arbeiten von Künstlern, die ihr Publikum (und einander) oft direkt ansprechen möchten.
Die Formate und die Träger derartiger Kunstwerke können sich stark voneinander unterscheiden. Häufig befinden sie sich an unerwarteten Orten. Wir schauen sie uns nur selten wirklich gut an. Es kann sich dabei um Aufkleber, Zeichnungen an den Wänden und Straßenmobiliar oder Schablonen handeln. Einige Künstler gehen jedoch noch weiter und schaffen Werke, die in Ihr Wohnzimmer eindringen: Spielzeug, Kleidung, Zeitschriften, Internet, Radio oder Plattenhüllen. Ihre Arbeiten verbreiten sich wie ein VIRUS. Manchmal wird das Publikum „angesteckt” und trägt zur Verbreitung bei.
Auf den ersten Blick scheinen sich die formelle und die informelle Kunstszene gegeneinander abzugrenzen. Es besteht jedoch auch eine Art Hassliebe: Museen und Galerien sind an den unabhängigen Künstlern interessiert und diese untersuchen ihrerseits gerne neue Möglichkeiten, um ihre Werke zu präsentieren.
Wie bestimmt ein Künstler seine eigene Position in diesem Spannungsfeld. Die Teilnehmer der Ausstellung haben allesamt Erfahrung mit diesem Balanceakt:
- Baschz (NL)
- Sannah Belzer (NL) & Dries Verbruggen (B)
- Vaast Colson (B)
- De Klup (B)
- Ephameron (B)
- Erosie (NL)
- Lode Geens (B)
- Influenza (NL)
- Riaan van Jaarsveldt (SA)
- Joris van de Moortel (B)
- Timothy Segers (B)
- Dennis Tyfus (B)
- Philippe Van Wolputte (B)