Rodin beschäftigte sich sechs jahre intensiv mit dem auftrag für das standbild von balsac. Als es dann endlich fertig war, wurde es vom auftraggeber abgelehnt.
Dabei spielte neben gewissen interessen vor allem ein ideologischer konflikt über das wesen der bildhauerei eine rolle. Für rodin hatte das skulpturale verhältnis von masse und volumen vorrang, das die unwiderstehliche kraft des genialen im menschen ausdrücken sollte, ohne in eine detaillierte darstellung oder nachahmung zu verfallen.
1891 erhielt rodin von der „société des gens de lettres“ den auftrag, innerhalb von 18 monaten ein denkmal für balzac zu schaffen. Zahlreiche studien nach alten porträts, gemälden und zeichnungen mit dem porträt balzacs, sowie eine studie des menschentyps aus balzacs heimatregion touraine und ein intensives studium seines literarischen werks führten zur entstehung einer ganzen reihe von (39) skulpturen, die als übung für die definitive fassung dienen sollten, die im middelheimmuseum steht. Die deadline hatte rodin dabei bereits überschritten. Als das standbild 1897 endlich fertig war, wurde es jedoch vom auftraggeber abgelehnt.
Für rodin selbst war die balzac-skulptur ein entscheidender schritt in richtung einer skulptur im freien. August rodins einfluss auf die moderne und zeitgenössische bildhauerkunst ist von ausschlaggebender bedeutung. Nachdem er 1875 die werke michelangelos gründlich studiert hatte, entwickelte er sich zum größten bildhauer aller zeiten. Er läutete auch die modernität in der bildhauerkunst ein. Seine starke persönlichkeit und sein oeuvre sind ausdruck des übergangs von der klassik zur moderne, m. A. W. Seine werke haben beide aspekte in sich vereint.
„von rodin bis heute” ist nicht nur ein motto, sondern ein leitfaden des middelheimmuseums.
Die skulptur wird dem middelheimmuseum seit 1950 vom königlichen museum der schönen künste antwerpen als leihgabe zur verfügung gestellt.
Standort
Nummer 4 auf dem grundriss
Beschreibung
- Balzac
- 1892–1897
- H. 273 cm x b. 120 cm x t. 120 cm
- Bronze