Dieses Werk geht auf die lange Tradition der Darstellung von Badenden ein.
Cézanne, Matisse und natürlich auch Picasso haben sich erfolgreich an dieses Motiv gewagt. Fabro macht daraus nicht-figurative Steinformen, buchstäblich eine bis ins Extreme weiterentwickelte Form des Kubismus. Auch Magritte, der Akt und Stein miteinander verband, lässt sich darin finden. Fabro entwirft jedoch eine neue Ordnung.
Da seine Werke im Wasser stehen, entsteht eine eigene Dynamik und Interaktion: zwischen den Steinen untereinander, zwischen den Steinen und der Umgebung, zwischen den Steinen und dem Menschen. Der harte, kalte Marmor erhält durch unseren interpretierenden Blick, der über die im Wasser gespiegelte Sonne zu den glänzenden Adern des Marmors gleitet, fast etwas Menschliches. Wenn der Wind in den Blättern spielt und sich kleine Wellen im Wasser bilden, scheinen sich die Steine sogar zu bewegen.
Durch die Aufstellung und die beweglichen Elemente entsteht der Eindruck einer Annäherung, einer „Sympathie”, wie Fabro es selbst bezeichnete. Vor allem ist jedoch die Isolation in der Verbundenheit erkennbar. Die Steine sind dem ewig strömenden Wasser – dem Beginn allen Lebens bzw. dem „Urmehr”, wie Fabro es nannte - allein ausgesetzt. Seine neue Ordnung erzeugt Melancholie. Es gelingt dem Künstler mit großem handwerklichen Können und sehr wenig Mitteln eine maximale Wirkung zu erzielen. Fabro war ein Vertreter der Arte Povera.
Standort
Nummer 29 auf dem Grundriss
Beschreibung
- Badende
- 1994
- H. 200 cm x B. 60 cm x T. 10 cm
- Marmor
- MIT.B.481