Die etwas verrückten Betrachtungen des Künstlers bilden ein Kunstwerk an sich.
1998 schuf Franz West für seine Einzelausstellung im Middelheimmuseum einige neue Skulpturen für den Außenraum. Zwei davon hat das Museum erworben. West ließ dazu Stahlplatten über eine Metallstruktur schweißen. Die Form, die Farbe und das Material standen dabei im Vordergrund.
Hinter diesen Werken verbirgt sich keine bestimmte Symbolik. Franz West hat die Thematik in einem Tonfragment zur Ausstellung erläutert: „Die vier neuen Skulpturen sind jetzt auch fast fertig, fast: Das heißt, sie haben schon einen Titel (…). Bei „Freie Form” musste ich an das Normieren bei (Richard) Serra denken, der seine Skulpturen Standardformen entsprechend mit Standardelementen aufbaut. Da diese Werke den Normen entfliehen, kann man sie vielleicht als freie Form bezeichnen, aber nicht nur, weil sie den Normen entfliehen, sondern auch soweit wie möglich den Assoziationsmöglichkeiten, bzw. gleich welchen (…) Fast fertig bedeutet auch, dass der Prozess der Farbgestaltung abgeschlossen ist: Sie werden braun, zitronengelb oder ockerbraun (…).
Man sollte die Bedeutung in der Tatsache suchen, dass die meisten Dinge, die auf dem Land konstruiert wurden oder dort zu sehen sind, entweder Architektur sind oder Autos. Man sieht selten Autos, die rosa oder ockerfarben sind (…) Wahrscheinlich, weil meiner Meinung nach Rosa und Braun Farben sind, die zur Intimsphäre gehören. Es sind Farben für innen, vor allem für geschlossene Räume, für Toiletten. Rosa lässt sich am besten mit Unterwäsche und Intimität assoziieren, Braun mit Exkrementen, die auch zur Intimsphäre gehören.”
Standort
Nummer 32 auf dem Grundriss
Beschreibung
- Freie Form
- 1998
- H. 220 cm x B. 520 cm x T. 195 cm
- Bemaltes Aluminium
- MIT.B.492